Einige ließen sich die Gelegenheit zum Triptychon nicht entgehen, drei innerhalb eines Jahrzehnts (1890-1900) uraufgeführte Opern von drei italienischen Komponisten innerhalb von 24 Stunden am Badischen Staatstheater zu hören. Was für Orchester und Chor eher eine Strapaze war, war für das Publikum ein Genuß.
Die zweite Aufführung der Opernzwillinge bei der gestrigen Sonntagsmatinee hatte drei spannende Neubesetzungen zu bieten, die erneut zeigten, daß man wieder ein bemerkenswert gutes Ensemble hat. Dorothea Spilger zeigt eine Santuzza zwischen Verzweiflung und Entschlossenheit, stimmlich liegt ihr besonders die dramatische Zuspitzung - Bravo! Mit Ralitsa Ralinova hat man ebenfalls eine starke Nedda, die Canio szenisch und stimmlich spannend die Stirn bietet. Und schön, daß Eleazar Rodriguez als langjähriges Ensemblemitglied gleich die Möglichkeit erhalten hat, als Gast wiederzukehren und Beppe zu singen.Aber den Schlußapplaus konnte der Verfasser dieser Zeilen dann doch nicht mehr erleben, denn aus dem Tryptichon wurde ein Vierkampf, drei Opern in 24 Stunden wurden zu drei Opern und ein Theaterstück in 26 Stunden.