Montag, 3. März 2025

Händel - Siroe, 02.03.2025

Auch ein Jahr nach der Premiere wirkt Siroe homogen hochklassig und insbesondere im Vergleich zum weniger homogenen Rinaldo sind die Unterschiede auffällig.

Die Regie ist geradliniger und auch Attilio Cremonesi dirigiert die Deutschen Händel-Solisten abwechslungsreicher und spannungsgeladener. Auch sängerisch hat man klar die Nase vorn, auch wenn die erkrankte Sophie Junker nur spielen konnte und aus dem Orchestergraben die kurzfristig eingesprungenen Annastina Malm bravourös an ihrer Stelle sang. Shira Patchornik war gestern der dramatische Angelpunkt: ausdrucksstarke Stimme, wunderbare Koloraturläufe - Bravo! Rafał Tomkiewicz konnte sich dieses Jahr durchweg steigern, die berühmteste Arie des Siroe Deggio morire, oh stelle gelang ihm bravourös und eindrücklicher als 2024. Filippo Mineccia erwies als Medarse erneut seine Durchschlagskraft. Und wie üblich ist es schlicht herrlich, Armin Kolarczyk bei seinen beeindruckend souveränen Auftritten zu erleben. Siroe verabschiedet sich dieses Jahr als Produktion, bei der das Gesamtpaket stimmig und überzeugend war.