Auf Wiedersehen Schauspiel!?! Tschüß Händel Festspiele?!?
Für manch passionierten Theatergänger ist alles eine Bühne, und wer gewisse öffentliche Selbstdarstellungen beobachtete, dem konnte es schon so vorkommen, als ob in den letzten Jahren zu oft Laiendarsteller versuchen, Politiker zu spielen. Man denke nur an die Wirtschaftspolitik der vergangenen Legislaturperiode, von der hauptsächlich in Erinnerung blieb, daß man die Bundesrepublik anscheinend zum Weltmarktführer für Lastenfahrräder und Sozialausgaben umorganisieren wollte und ansonsten durch rekordmäßig hohe Energiepreise, Abgaben- und Steuerlast versuchte, das Land zu deindustrialisieren und Investitionen und Arbeitsplätze aus dem Land zu exportieren. Die deutsche Politik hat in den letzten Jahren in einigen Bereichen durch falsche Wertigkeiten ihren Beitrag zur Verwahrlosung des Staates geleistet, das Land erscheint auf mehr als nur einer Ebene ver-rückt. In einer aktuellen Bürgerbefragung des Deutschen Beamtenbundes gaben nur bspw. noch 23 Prozent der Befragten an, der öffentliche Dienst sei handlungsfähig und könne seine Aufgaben erfüllen. Die Bundesrepublik wirkt also auf beträchtlich viele inzwischen wie ein dysfunktionaler Staat mit absurder und überbordender Bürokratie, einer aus dem Ruder gelaufenen Migrationspolitik und einem System, das den Anschluß in zu vielen Bereichen verloren hat, von der Bildung über die Wirtschaft bis zur Gesundheit. Nur der Freistaat Bayern hat noch ein funktionierendes Geschäftsmodell und zahlt Milliarden in den Länderfinanzausgleich. Man erlebt in gewisser Weise eine bitterkomische Tragödie, in der die Schwellenhüter als Katalysatoren des Geschehens meistens wie komische Figuren wirken, die früher oder später ein erzwungenes Rendezvous mit der Realität erleben, das zu Kosten der Bürger geht. Auch nach Karlsruhe ist die Wirklichkeit zurückgekehrt. Die Stadt steht laut aktuellen Meldungen vor dem Zwang, ab 2026 jährlich etwa 80 Millionen Euro einzusparen, um einen genehmigungsfähigen Haushalt aufstellen zu können und eine Überschuldung zu verhindern. Dem wird sich auch das Badische Staatstheater wohl kaum entziehen können.
Seit 1988 bin ich steter Besucher des Badischen Staatstheaters. Bei vielen Opern-, Theater-, Konzert- und Ballettvorstellungen im Jahr und Besuchen in anderen Städten verliert man schon mal den Überblick. Dieser Tagebuch-Blog dient mir seit der Spielzeit 2024/2025 als elektronische Erinnerung. Bitte beachten Sie meine Intention: ich bin kein Journalist oder Kritiker, sondern schreibe hier lediglich persönliche Eindrücke, private Ansichten und Vermutungen für mich und Angehörige nieder.
Mittwoch, 3. September 2025
Theater im Zeitalter der finanziellen Schieflage (1)
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